Sind wir immun? Stress und das Immunsystem
- Barbara
- 10. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Oft wird gesagt, dass wir unsere Gesundheit für selbstverständlich halten, aber in Wahrheit ist der vergessene Held unser Immunsystem. Es ist unser Immunsystem, dass in Zeiten von Stress, ganz besonders bei chronischem Stress, am meisten herausgefordert wird. Chronischer Stress ist schnell da, und unterliegt nicht in unserer Kontrolle. Überschwemmungen, Brände und andere Katastrophen wie zurzeit auch das Corona-Virus werden zur Falle für chronischem Stress. Auswirkungen dessen zahlen wir mit unserer Gesundheit.

Jeder von uns hat ein Immunsystem. Es besteht aus zwei Komponenten:
Das angeborene Immunsystem bekämpft Schadstoffe und schädliche Keime, die durch die Haut, Schleimhäute oder das Verdauungssystem in den Körper gelangen. Es arbeitet vor allem mit Immunzellen, Abwehrzellen und Eiweiße. Sollten Erreger über diese äußeren und inneren Barrieren in den Körper gelangen, setzt das erworbene Immunsystem ein.
Dieses bildet Antikörper und geht nun gegen die Krankheitserreger vor. Das Schützen vor dem Erreger dauert hier länger als beim angeborenen Immunsystem, jedoch arbeitet es mit einer größeren Treffsicherheit. Denn das erworbene Immunsystem kann sich einen Angreifer merken und kann so das nächste Mal schneller reagieren. Genau das ist der Grund, warum wir einige Krankheiten nur einmal im Leben bekommen und dann „immun“ sind.
Zum erworbenen Immunsystem gehören neben T-Lymphozyten und B-Lymphozyten auch die bekannteren Antikörper im Blut und anderen Körperflüssigkeiten.
Aber das ist jetzt nur eine einfache und vor allem Schnelle Erklärung. Wir könnten hier noch Wochen darüber sprechen die Feinheiten des Immunsystems durchzugehen. Aber das ist bei weitem nicht mein Gebiet.
Deshalb kommen wir nun zur Frage: Was ist Stress?
Gehirn und Körper reagieren auf einen Reiz und lösen unterschiedlichste körperliche und geistige Reaktionen aus. In der Studie Marmot- Whitehall wurde sogar herausgefunden, dass wenn wir weniger Kontrolle über unser Leben haben, Auswirkungen von Stress uns stärker beeinflussen.
Es ist auch deshalb so wichtig, dass wir auf einander achten, uns gegenseitig unterstützen auch im Berufsalltag. Mehr Kontrolle zu erlangen über uns und unser Leben, um somit auch die daraus resultierenden Auswirkungen von Stress auf das Immunsystem unseres Körpers bewältigen zu können.
Wie hängt nun aber das Immunsystem mit dem Stress zusammen?
Leiden wir unter Stress, werden Teile unseren angeborenen Systems durch Steroide untergraben, welche durch die Stressreaktion produziert werden. Der Stein kommt somit ins Rollen und unser Immunsystem gerät durcheinander.
Sind wir gestresst setzt das sympathische Nervensystem ein, die Herzfrequenz und somit Blutfluss erhöht sich, Atemfrequenz erhöht sich, wir atmen jedoch flacher, Verringerung der Verdauung und Aufnahme von Nahrung und Nährstoffen werden auf Eis gelegt. Die Konsequenz davon ist, dass auch unser Immunsystem auf standby schaltet und die Entzündungsmarker in den Körper lassen, welche dann unser angeborenes Immunsystem schädigen und uns anfälliger für Krankheiten und Autoimmunerkrankungen machen.
Erst beim nachlassen des Stresses reagiert die Immunantwort in der Phase der Erholung. Deshalb fällt es uns häufig erst auf, wenn wir im Urlaub krank werden.
Tipps und Ideen zur Bewältigung von Stress und Unterstützung des Immunsystems
Atmen! Ein besonderer Fokus sollte hier auf die Einatmung gelegt werden. Unter anderem spielt die Bewegung des Zwerchfells dabei eine wichtige Rolle, denn sie erleichtert der Lymphflüssigkeit zu fließen und fördert so das Recycling und die Beseitigung von Entzündungsflüssigkeiten.
Bewegung ist ein nächster wichtiger Tipp. Denn durch den Stress wird, wie wir mittlerweile wissen, das Blut vermehrt in die Extremitäten geschickt, damit der Kampf und Flucht Modus arbeiten kann. Deshalb müssen wir die Skelettmuskulatur, die dem Herzen bei der Blutzirkulation hilft, bewegen und unterstützen so die Flüssigkeiten im Körper und dadurch dem Immunsystem zu fließen und zu arbeiten. Vor allem Pilates kann deinen Körper genau das geben nachdem er sich sehnt. Kontrolle. Den wie wir oben gelesen haben, spielt oft auch der Kontrollverlust eine wichtige Rolle. Durch Pilates lernst du deinen Körper richtig und kontrolliert zu bewegen.
Verbinden wir diese zwei Tipps sehen wir, dass Pilates wieder eine wunderbare Möglichkeit ist nicht nur Stress zu bewältigen, sondern auch das Immunsystem zu stärken.
Eine kurze Anleitung für dich, welche du gleich machen kannst:
Konzentriere dich auf das Einatmen, um die Flüssigkeitsrückführung zu unterstützen
Lege dann den Fokus auf das Ausatmen, welches lang und langsam sein kann. Gerne kannst du diese beiden Übungen auch mit der Wechselatmung verbinden.
Fördere die Kontraktion der Beine, z.B. Walking on the Spot
Flow – gehe in sanfte Bewegungen über, wie die Brücke, Katzenrücken und Dehnung der Brustmuskulatur
Die einfachste und effektivste Möglichkeit ist immer noch tägliche regelmäßige Bewegung. Dabei helfe ich dir gerne mit Pilates-Videos von 10 bis 40 Minuten. Perfekt, um die Portion Bewegung in deinen Alltag und für deine emotionale und körperliche Gesundheit einzubinden.
Mehr dazu unter www.balancedpilatesonline.com
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Quelle: pilatesanytime.com
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